Solidaritätsbesuch

 

Gruppenbesuch in Marcsri im August 2010

 

Im letzten Sommer besuchte eine Gruppe von 15 Personen Marcsri. Acht davon waren mehr als 3 Wochen in den Marcsri-Häusern tätig, einige konnten den Aufenthalt als Praktikum für ihre Ausbildung zu Behindertenbetreuern nutzen.

Wir Europäer durften eine Vielzahl neuer Erfahrungen machen. Je nach Möglichkeit und Fähigkeiten halfen die Gruppenmitglieder beim Essenausteilen, beim Baden, sorgten für Abwechslung mit verschiedenen, zum Teil selbst mitgebrachten Spielen, machten kleine Reparaturen z.B. an Rollstühlen und bereicherten den Alltag mit Dingen, für die sonst keiner Zeit findet. Unsere Zuwendung wurde dankbar angenommen.

 

Die für die Betreuung behinderter Menschen ausgebildeten Gruppenmitglieder versuchten unter anderem, die behinderten Kinder selbst essen zu lassen, um ein bisschen mehr Selbstständigkeit in das Leben der Marcsri-Bewohner zu bringen. Die Helferinnen sind übers Jahr wegen Mangel an Zeit, Ressourcen und Ausbildung zu sehr ausgelastet.

 

Ausflüge zum Strand, Straßenkreiden, Seifenblasen, Gymnastikball, sich Zeit nehmen für Spiel und Bewegung, das bringt lange ersehnte Abwechslung in den Alltag, auch die sportlichen Jugendlichen im Grace-Kumari-Waisenhaus hatten Freude am Ballspiel mit den europäischen Gästen.

 

Michi und Christian haben nach 20 Jahren Sri Lanka zum zweiten Mal besucht. Wir waren besonders beeindruckt davon, die kleinen Kinder von 1990 als junge Erwachsene wiederzusehen.

 

Mrs Rita ist – wie damals – voller Energie und Liebe für Ihre Schützlinge, auch für jene, die auf dem Weg ins Erwachsenenleben einen „Umweg“ machen. Die ansonsten für uns am deutlichsten wahrnehmbaren Veränderungen waren eine dramatische Zunahme der Verkehrsdichte auf den Straßen und die Verbreitung von Mobiltelefonen, Computern und Internet. Die Routinen des täglichen Lebens, Kochen am offenen Feuer, Wäschewaschen in Handarbeit, schienen uns dagegen kaum verändert.

Maria Groll

 

Auf Solidaritätsbesuch in MARCSRI, SARANASEVA NIVAHANA in Katukurunda, Kalutara, Sri Lanka August 2012

 

Nach der endgültigen Abtrennung von  Grace Kumari Children’s Home und einiger anderer Marcsri zugeteilten Häusern  ist MARCSRI unter der Leitung seiner Gründerin, Mrs. Rita Perera wieder das, was es ursprünglich war: ein Heim für ausgegrenzte alte, kranke, behinderte, junge und alte Menschen jeder Religion und jeden gesellschaftlichen Standes, ein “ Heim der tätigen Liebe“ !
Das Zentrum von Marcsri in Katukurunda, Kalutara ist die Anlaufstelle, das Zuhause für  sieben behinderte  Kinder im Alter zw. 1 und 16, für rund fünfundfünzig zumeist pflegebedürftige alte Männer und Frauen. Im Zubau nebenan ist das Cardinal Cooray Home für rund 40 behinderte Burschen und junge Männer, im Umkreis von 2 km liegen Theresa’s Home und Marcor Home für ca. sechzig behinderte Mädchen und junge Frauen, sowie Mama Papa Home für ca. fünfunddreißig schwer behinderte Kinder. Und es gibt noch weitere fünf Marcsri Heime für alte Menschen im Umkreis von 45 km.
Überall arbeiten Helferinnen rund um die Uhr für wenig Taschengeld. Einige sind körperlich selbst behindert, in Marcsri aber aufgehoben und versorgt.                             

Immer mehr ist Marcsri auch die Anlaufstelle für erwachsen gewordene junge Menschen, die in Grace Kumari groß geworden sind und hier zu Hause waren; rund zwanzig von ihnen haben Familie mit Kindern. Mrs. Rita hilft ihre Probleme zu lösen., meist sind es wirtschaftliche Nöte, oder Generationenkonflikte wie in jeder anderen Familie. Sie lässt niemanden in Stich!
Das Leben in Marcsri ist sehr einfach, die Helferinnen meist überlastet mit der täglichen Arbeit; diese besteht aus: waschen, Mahlzeiten zubereiten,  Essen austeilen, füttern, Wäsche waschen oder Wunden versorgen.
Deshalb bereitet es jedes Mal große Freude, wenn Gäste auf Besuch kommen und einige Tage oder vielleicht sogar einige Wochen ihre Zeit mit der Marcsri- family teilen. Dies bedarf wohl einer guten Vorbereitung. Es ist so bereichernd und beschämend  zugleich zu sehen, mit wie wenig Menschen glücklich sein können.
Rev. Fr. Julian Tissera, ehemaliger Direktor von Marcsri, ist seit Juni 2012 offiziell in Pension, nach schwerer Erkrankung  genesen und nach wie vor als Chaplain of Marcsri im Dienst.
„Drehscheibe“ und “Seele“ dieser großen Marcsri – family ist Mrs. Rita Perera und ihr bedingungsloses Gottvertrauen!

Maria Groll

Auskünfte über MARCSRI:
Verein „MARCSRI“ SRI LANKA  in OÖ